In der Umweltanalyse wurde für die diskutierten Anlagen und Strategien berechnet, wie viel Schadstoffe sie maximal ausstoßen würden. Es überrascht nicht, dass ein deutlicher Zusammenhang zwischen den Emissionen und der Anlagengröße besteht und dass es für Bonn am günstigsten wäre, wenn eine Anlage außerhalb gebaut würde. In der Gesamtbetrachtung schneidet aber Strategie 4 (MVA-Lösung) etwas besser ab als die anderen Varianten.
EMISSIONEN STEIGEN MIT DER ANLAGENGRÖSS
Berechnungsgrundlage im Gutachten von Born Ermel Ingenieure sind die Tagesmittelwerte, die in der 17. Verordnung zur Durchführung des Bundesimmissionsschutzgesetzes (17. BImSchV) festgelegt sind. Für die Müllverbrennungsanlage (MVA) wurde außerdem berücksichtigt, dass niedrigere Grenzwerte für Stickoxide und Schwefeldioxid gelten.
Die Tabelle zeigt einen klaren Zusammenhang zwischen Anlagenkapazität und dem absoluten Ausstoß, der so genannten Emissionsfracht. Diese errechneten Werte sind aber Maximalwerte der zulässigen Mengen. Es ist davon auszugehen, dass die realen Werte der künftigen Anlagen niedriger sein werden. Dies verdeutlicht der Vergleich mit den aktuellen Emissionen der bestehenden Anlage am Salierweg (in der ersten Spalte). Er zeigt, dass die geltenden Grenzwerte nicht ausgeschöpft werden.
ANLAGENEMISSIONEN IN BONN
Im Gutachten wurde außerdem untersucht, welche Auswirkungen die jeweiligen Strategien auf Bonn hätten. Am günstigsten wäre die Realisierung der Kooperationslösung. Denn mit einer Anlage außerhalb von Bonn fielen natürlich keine Emissionen in Bonn an. Wird eine neue Anlage in Bonn gebaut, hat Strategie 3 (Salierweg mit Trocknung) eindeutig die Nase vorn. Die MVA-Lösung würde etwa die dreifache Belastung bedeuten.
GESAMTEMISSIONEN ALLER KÜNFTIGEN ANLAGEN
Bei einer Gesamtbetrachtung wird berücksichtigt, dass in Strategie 4 (MVA-Variante) auch Klärschlamm aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz verbrannt werden soll. Bei den anderen Strategien müsste für die dortigen Gemeinden eine andere Entsorgungsmöglichkeit geschaffen werden. Die Emissionen für diese weitere Anlage werden bei den Strategien 1 – 3 mit eingerechnet. Insgesamt ergibt sich dann ein leichter Vorteil für die MVA-Lösung. Grund sind die etwas niedrigeren Grenzwerte der MVA für Stickoxide und Schwefeldioxid.